Der Mai 2019 ist für mich ein besonderer Monat. Ich begebe mich auf einen Roadtrip und besuche drei Städte zu drei Themen. Alle Themen haben etwas gemeinsam: ich treffe Menschen, die sich für ein Thema engagieren, es lieben und leben. Ach ja und dann geht es noch um Digitalisierung und deren Auswirkung.
Irgendwie schwingt die Digitalisierung in der heutigen Zeit immer mit. Die einen Fragen wann kommt sie denn. Die anderen wundern sich nur und sagen, das ist doch ein alter Schuh. Jetzt mal ganz ehrlich, worum geht es eigentlich bei der Digitalisierung? Geht es um schnelle Mobilfunknetze oder den Breitbandausbau? Geht es um möglichst viele digitale Tools? Oder geht es um den gläsernen Menschen? Tja, wenn sie diese Fragen stellen, hängt es ganz davon ab, wem sie die Fragen stellen.
Viele sind sich einig: es geht um uns. Um uns Menschen. Und wenn es um die Digitalisierung in der Arbeitswelt geht, dann geht es um Netzwerke, Beziehungen und Partnerschaften. Diese drei Punkte sind doch genau das, was eine moderne Arbeitswelt auszeichnet.
1. Station
Meine erste Station bringt mich hoch in den Norden nach Rostock. Dort bin ich gemeinsam mit meinem geschätzten Kollegen bei einer Veranstaltung, um über das Thema Agilität und die neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu berichten.
Der eigentliche Anstoß dafür kommt aus einem Netzwerk, in dem ich mich engagiere. Die vernetzte Zusammenarbeit bringt ganz neue Möglichkeiten mit, um gemeinsam etwas zu bewegen.
Das die Vernetzung dabei eine größere Rolle spielt, als ich gedacht habe, lerne ich aus einem Vortrag. In dem Vortrag geht es um die demografische Entwicklung in Deutschland. Wie und wo werden die Menschen in der Zukunft leben und arbeiten?
Viele Menschen wird es in und um die großen Städte ziehen. Doch es gibt Beispiele, in denen es genau anders herum ist. Es gibt ländliche Gebiete ohne große Wirtschaftskraft und trotzdem ziehen die Menschen dorthin. Warum? Die Lösung liegt in der Vernetzung. Die Gesellschaft in diesen Regionen ist gut vernetzt. Verwaltung, Vereine, Kirchen, mittelständische Unternehmen und Politik machen ein förderliches und partnerschaftliches Zusammenleben möglich. Es besteht ein großes gesellschaftliches Netzwerk, was die Region für Menschen jeden Alters attraktiv macht. Die Digitalisierung bietet hier weitere förderliche Rahmenbedingungen.
2. Station
Meine zweite Station bringt mich nach Kassel. Ich treffe mich zu einer Klausurtagung eines sportlichen Bundesverbandes. Es ist für mich wie ein großes Familientreffen. Es bestehen gute und freundschaftliche Beziehungen. Hierarchien oder Altersunterschiede spielen keine Rolle.
Neben den aktuellen Themen der Entwicklung der Aufgabenfelder kommen wir immer wieder auf die Möglichkeiten der Digitalisierung zu sprechen. Insbesondere die möglichen Kommunikationskanäle sind ein wichtiges Handlungsfeld.
Welche Adressaten kann ich wie erreichen? Müssen viele Netzwerke bedient werden? Wer soll das alles stemmen? Die Digitalisierung macht es möglich. Es entstehen neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Zeitliche und räumliche Flexibilität, eröffnen ganz neue Chancen, den Verband weiterzubringen.
Was mich hier beeindruckt hat ist, dass alle offen für die neuen Möglichkeiten sind. Ich glaube hier sind die guten Beziehungen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit einer der Erfolgsfaktoren für einen komplett ehrenamtlich gemanagten Bundesverband.
3. Station
Meine dritte und letzte Station führt mich nach Gießen. Dort treffe ich mich mit Kollegen zu einem Erfahrungsaustausch. Die rund 30 Teilnehmenden aus ganz Deutschland treffen sich einmal im Jahr. Auch hier hat sich in den letzten Jahren ein Netzwerk gebildet, was geprägt ist von guter partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Das lässt sich bereits daran erkennen, dass sich alle freudig begrüßen.
Die Offenheit, mit der alle Teilnehmenden aus den jeweiligen Themen berichten, ist nicht selbstverständlich. Hier hat sich eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt. Das hat auch damit zu tun, dass der Gastgeber weiß, wie er eine förderliche Arbeitsatmosphäre schaffen kann. Die eigentliche Grundlage für den Erfahrungsaustausch ist ein digitales Tool. Das hat erst die Basis geschaffen, dass alle Beteiligten thematisch näher zusammengerückt sind. Und das bereits seit vielen Jahren.
Fazit
Wenn ich nun aus den drei Stationen Resümee ziehe, dann ist es das Netzwerk, die Beziehungen und die Partnerschaften, die den Unterschied ausmachen. Wenn all das in einem förderlichen Umfang vorhanden ist, dann ist der Erfolg bereits vorprogrammiert. Warum? Weil du einfach mit einem guten Gefühl und einem Feuer an Motivation nach acht Tagen zu Hause ankommst.
Bleib mutig.
Falk Golinsky
Bilder: Rostock, Kassel, Gießen by Falk Golinsky, cover picture by pixabay.com
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