Stellt dir vor, du stimmst dich mit jemanden ab. Ihr geht auseinander mit der Aussage: alles klar. Wirklich?

Denk mal bitte an einen Baum. An welchen Baum denkst du? Bestimmt nicht an den Baum, an den ich gerade denke. Somit ist nichts klar. Meine Bitte, an einen Baum zu denken, war auch nicht klar genug formuliert. Besser wäre es, wenn ich sagen würde: Stell dir einen Tannenbaum vor, der 1,5 Meter groß ist, dunkelgrüne Nadeln hat und eine etwas krumme Baumspitze. Das ist doch schon klarer, oder? Das ist ein schönes Beispiel für Klarheit nach außen.

Klarheit geht in zwei Richtungen, nach innen und nach außen. Um nach außen klar zu sein und so zu kommunizieren, ist es wichtig innere Klarheit zu besitzen.

In dem Video mit der Uhr hat Rene Borbonus1 ein weiteres gutes Beispiel genannt. Wie war es denn vor ungefähr 10 Jahren, wenn wir am Bahnhof auf den Zug gewartet haben? Wir stehen am Bahnsteig, warten und atmen. Sonst nichts. Wir lassen unsere Gedanken freien Lauf und gewinnen Klarheit zu dem ein oder anderen Thema. …und atmen.

Wie ist es heute? Wir gehen auf den Bahnsteig, suchen uns einen Platz. Es vergehen keine 2 Sekunden und wir haben unser Smartphone in der Hand. Wir checken Mails, Facebook, Instagram oder WhatsApp-Gruppen. Die aus meiner Sicht zu einem echten Zeitfresser werden können. Sorry, an alle Fans von solchen WhatsApp-Gruppen.

Kotz nicht ins Internet

In einem Buch² habe ich die Aufforderung gelesen: Kotz nicht ins Internet. Klingt komisch, ist aber so. Was von dem, was im Internet oder in den sozialen Netzwerken steht, ist wirklich sinnvoll, wichtig und relevant? Stell dir mal die Frage, ob jede Information so wertvoll ist, dass sie ins Internet muss. Muss sie geteilt werden? Und vor allem, muss sie von mir geteilt werden?

Wir werden überschüttet mit Informationen und versuchen irgendwie auf dem Laufenden zu bleiben. Ganz ehrlich? Das ist nicht möglich. Wir versuchen, zehn Dinge gleichzeitig zu machen. Früher hieß es Multitasking. Heute nenne ich es einfach nur Bullshit.

Innere Klarheit

Selbstverständlichkeiten innere Klarheit

Innere Klarheit bedeutet, sich klar zu sein, was wichtig ist. Was ergibt in der jeweiligen Situation Sinn. Was brauche ich als Person, damit es mir gut geht? Wenn es mir gut geht, kann ich für meine Familie und Freunde da sein. Wenn es mir gut geht, kann ich einen guten Job machen.

Innere Klarheit bedeutet, sich selbst zu hinterfragen und Entscheidungen zu treffen. Zehn Dinge gleichzeitig? Die Frage lautet: Was mache ich wann und überhaupt nacheinander. Ist das selbstverständlich? Leider nein. Warum nicht? Weil es vielen Menschen nicht mehr gelingt, sich Zeit für sich zu nehmen.

Langeweile

Langeweile ist für viele nicht mehr vorstellbar. Sich langweilen, musst du erst mal aushalten können. Doch Langweile ist für uns Menschen so wichtig. Warum? Wenn unser Gehirn nicht mehr mit Informationen vollgestopft wird, fängt es an Informationen zu verarbeiten, neue Verknüpfungen zu erstellen. Deshalb ist schlafen extrem wichtig für uns.

Wenn wir uns langweilen, fühlt es sich manchmal wie ein Entzug an. Wir wollen unbedingt irgendwas machen. Gehen hin und her. Irgendwann setzten wir uns einfach hin und ruhen etwas ab.

Was machst du, wenn du in einem Thema nicht weiterkommst? Dann tue etwas komplett anderes. Helfen kann: Laufen gehen, Fahrrad fahren oder meditieren. Alles Dinge, in denen wir nicht mit Informationen überflutet werden. Nichts anderes passiert bei Langeweile. Wir verarbeiten Informationen oder wir schlafen darüber. Wir bekommen innere Klarheit.

Innere Klarheit hilft mir, klar nach außen zu sein. Was möchte ich eigentlich? Wie möchte ich meine Zeit investieren? Was möchte ich erreichen? Innere Klarheit hilft mir, klarer nach außen zu kommunizieren.

Meine Empfehlung für dich lautet:

Langweil dich mal wieder. Sorge für dich und deine innere Klarheit. Hinterfrage dich selbst, vermittelst du Klarheit nach außen?

Dieser Auszug ist Bestandteil meines Blogartikels – Selbstverständlichkeiten, der Sand im Getriebe

Quellverweise
1 Video von René Borbonus
² Relevanz, René Borbonus, 2019, Econ Verlag
Bildquelle: all pictures by pixabay.com

Categories:

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Erkenntnis der Woche

Nichts ist selbstverständlich. Regelmäßige Reflexionen helfen zu verstehen. Seit einigen Jahren sammle ich meine Erkenntnisse der Woche kurz und knapp. Hier findest du die Sammlung ab dem Jahr 2019. Hier findest du die Erkenntnis der Woche.

Blog via E-Mail abonnieren

Du möchtest keinen Gedanken von mir verpassen? Dann freue ich mich, wenn du meinen Blog abonnierst.