Du kennst bestimmt die Rolle des Timekeepers oder Zeitnehmers. Er oder Sie nimmt uns nicht die Zeit, sondern achtet viel mehr darauf, dass wir die Zeit einhalten. Damit gibt er oder sie uns Zeit.
Ich glaube, es steht niemanden zu, über die Zeit von anderen Menschen zu verfügen und sie einfach zu nehmen. Hierzu gibt es viele Beispiele aus dem Job.
Vielleicht kennst du folgende Situation:
Du bekommst eine Einladung zu einer Besprechung. Die einladende Person hat in euren Gruppenkalender gesehen und einfach eine Terminlücke genommen und die Besprechung angesetzt. Woher weiß der- oder diejenige, dass die Zeit wirklich verfügbar ist? Sie weiß es nicht, kann es nicht wissen. Warum nicht? Wer nicht fragt, der nicht gewinnt.
Bei mir ist es so, dass ich nicht jede Zeit verplane. Es gibt Aufgaben, die nach oder vor einer Besprechung zu erledigen sind. Manchmal brauchst du einfach Zeit, um kreativ zu sein oder etwas zu entwickeln. Das braucht Zeit. Wie viel? Keine Ahnung, deshalb steht es nicht im Terminkalender.
Wer es für selbstverständlich hält, dass jede Zeit in einem Terminkalender von anderen Personen verfügbar ist, der irrt sich. Das ist für mich nicht nur Zeit nehmen, im wahrsten Sinne des Wortes. Das empfinde ich als respektlos.
Für mich ist es selbstverständlich, einen Termin abzustimmen. Das ist mein persönlicher Wert, eine Regel. Doch das ist meine Regel. Nicht deine, nicht unsere.
In dem Fall mit dem Terminkalender hat ein Gespräch nicht geholfen. Eine andere Lösung muss her und sorgt gleichzeitig für Verwunderung. Ich habe alle Tage in meinem Terminkalender mit einem Terminblocker versehen. Damit gibt es in meinem Kalender keine Zeit, die jemand nehmen kann. Das bedeutet, dass Terminabstimmungen ohne eine persönliche Kommunikation nicht mehr funktionieren.
Ich weiß, dass Terminabstimmungen oft nervig sind. Doch ist es so schwer, sich kurz persönlich zu verständigen und eine gemeinsame Zeit zu vereinbaren?
Hier liegt doch der Unterschied: Jede Person nimmt sich die eigene Zeit für den anderen und beide Personen verbringen gemeinsam Zeit. Zeit, die hoffentlich gut und sinnvoll investiert ist. Wenn nicht, dann ist wieder genommene Zeit.
Zeit ist kostbar? Warum? Weil wir nur das eine Leben haben und damit nur diese eine Lebenszeit. Vor ein paar Tagen habe ich dazu ein tolles Video von Rene Borbonus1 gesehen. Er hatte eine Uhr um, die nur am Rande die Uhrzeit anzeigt. Diese Uhr zeigt die Lebenszeit als Countdown an. Du gibst einfach dein Geburtsdatum und Geschlecht ein. Anhand der durchschnittlichen Lebenserwartung zählt die Uhr Sekunden genau runter. Das musst du echt mögen. Keine Uhr für Angsthasen. Stell dir vor, du diskutierst gerade mit jemanden und überlegst, ob du weiter einsteigst. Du guckst auf deine Uhr und sagst „keine Zeit“. Lebenszeit ist kostbar, sie ist nicht selbstverständlich.
Meine Empfehlung für dich lautet:
Sieh Zeit als etwas Wertvolles und Kostbares an, was jeder Mensch besitzt. Es ist deine Entscheidung, ob und mit wem du deine Zeit teilst.
Investiere doch mal Zeit, um Klarheit zu gewinnen. Wenn du das möchtest, dann lies einfach weiter.
Dieser Auszug ist Bestandteil meines Blogartikels – Selbstverständlichkeiten, der Sand im Getriebe
Quellverweise
1 Video von René Borbonus
Bildquelle: all pictures by pixabay.com
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