Dinge einfach machen

Mir kommt es oft so vor, dass wir verlernt haben Dinge einfach zu machen. Was ist daran so schwer? Muss alles kompliziert sein? Muss alles mit irgendwelchen Fachbegriffen oder Anglizismen ausgedrückt werden? Kein Wunder, dass wir keine Klarheit haben. Wir reden ja oft genug aneinander vorbei. Warum? Weil wir uns einfach nicht verstehen. Es ist für uns selbstverständlich. Das versteht sich doch von selbst.

Was bedeutet eigentlich gut kommunizieren? Für mich ist es zuhören, zu sehen, beteiligen, verstehen und der Wechsel der Perspektive. Fragen stellen soll ja auch ganz gut funktionieren.

In den agilen Prinzipien steht geschrieben: Die persönliche Kommunikation ist die Beste. Das ist doch selbstverständlich. Oder? Leider nicht.

Ich glaube, du kennst die Beispiele aus dem Job, in denen ein Anruf oder ein kurzes persönliches Gespräch eine Mailflut mit gefühlt hundert Kopieempfänger verhindert hätte. Sollte es nicht selbstverständlich sein, das persönliche Gespräch zu suchen, auch wenn es dafür einen Termin braucht?

Oft versetzen wir uns nicht in die Perspektive der anderen Person. „Warum antwortet der nicht? Ich warte schon drei Minuten.“ Vielleicht sitzt die Person gerade auf dem Klo, oder steht im Fahrstuhl oder kümmert sich um sein Kind. Vielleicht meditiert die Person gerade oder hat in diesem Moment einfach keine Lust, mit dir zu kommunizieren. Wir wissen es nicht. Und das ist auch gut so. Etwas Geduld kann hier behilflich sein.

Kuriose Situation

Folgende kuriose Situation, die ich frei erfunden habe: Du telefonierst mit deinen Eltern nach zwei Wochen der Funkstille. Wie lautet der erste Satz?

Selbstverständlichkeiten telefonieren

A) Warum meldest du dich nicht? Wir haben uns Sorgen gemacht.
B) Meldest du dich auch mal wieder? (…mit einem vorwurfsvollen Unterton)
C) Schön, dass du anrufst. Wie geht es dir? (…mit einer freudigen Stimme)

Sie wissen doch nicht, warum du nicht angerufen hast. Dafür telefonierst du ja jetzt mit ihnen, um alles zu erzählen. Der Start in ein Gespräch mit einem Vorwurf ist etwas suboptimal. Hier ist der Perspektivwechsel ein wichtiger Punkt.

Wir gehen oft davon aus, dass das, was wir uns zusammengereimt haben, auf die andere Person zutrifft. Doch hier liegen wir genauso oft daneben. Wie vertraut sind wir mit den Menschen, dass wir wissen, was den anderen gerade beschäftigt?

Auch hier kann Fragen stellen wieder helfen.

Wir alle sind unterschiedlich, in unseren Erfahrungen, in unseren Werten, in unserem Verständnis. Daher ist gute Kommunikation nicht selbstverständlich.

Kommunikation ist für mich die Königsdisziplin. Du kannst mit Kommunikation viel Positives erreichen oder auch das Gegenteil.

Meine Empfehlung für dich lautet:

Selbstverständlichkeiten Kommunikation

Gute Kommunikation ist keine Selbstverständlichkeit. Das Gute ist, ich kann es, du kannst es und wir können es. Wir können lernen, an der Kommunikation zu arbeiten, um sie weiterzuentwickeln. Mit viel Klarheit und Zeit.

Dieser Auszug ist Bestandteil meines Blogartikels – Selbstverständlichkeiten, der Sand im Getriebe

Bildquelle: all pictures by pixabay.com

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